BEaGLE

BEaGLE: Berufsorientierung im Gemeinsamen Lernen der Sekundarstufen – eine Herausforderung für pädagogische Fachkräfte

Mit diesem Forschungsvorhaben wird das Ziel verfolgt, ein Qualifikationstableau für pädagogische Fachkräfte zu entwickeln, die innerhalb eines inklusiven Schulsystems für die inklusive Berufsorientierung Verantwortung tragen beziehungsweise daran mitwirken. Dieses Qualifikationstableau soll unter Einsatz von qualitativen und quantitativen Methoden der empirischen Forschung entwickelt werden. Ausgangspunkt dieses Erkenntnisinteresses ist das Fehlen universitärer Studiengänge beziehungsweise Studienangebote innerhalb der Bildungswissenschaften und der einschlägigen Fachdidaktiken, die angehende Lehrkräfte auf die schulische Aufgabe der beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und zieldifferentem Lernen curricular vorbereiten.

Das Projekt startet mit der Erhebung des aktuellen Sachstandes hinsichtlich der inklusiven Berufsorientierung an Schulen der Sekundarstufen und weiterer Bildungseinrichtungen, für die die Vorgaben der inklusiven Berufsorientierung gelten. Im ersten, hypothesengenerierenden Projektabschnitt werden verschiedene Methoden der Datenerhebung eingesetzt. Zum einen werden Fallstudien an solchen allgemein bildenden und berufsbildenden Schulen durchgeführt, die die inklusive Berufsorientierung umsetzen und dabei gegebenenfalls kooperieren. Des Weiteren werden mögliche und bestehende Kooperationen und Kooperationspartner betrachtet. Es wird ermittelt, welche Maßnahmen, Konzepte, Ideen und Vorstellungen von inklusiver Berufsorientierung in der Praxis anzutreffen sind und welche ungelösten Probleme, offenen Fragen oder hemmenden Unklarheiten bestehen, für die es noch keine Lösungen, Antworten oder Verantwortlichkeiten gibt. Zum anderen tragen multiprofessionelle Expertenworkshops dazu bei, empirisch überprüfbare Hypothesen zu generieren. Auf diese Weise sollen die Qualifikationsanforderungen und Qualifizierungsbedarfe von an der inklusiven beruflichen Orientierung beteiligten Fachlehrkräften und Sonderpädagoginnen und -pädagogen an Schulen der Sekundarstufe I und II sowie Berufskollegs ermittelt werden. In diesem qualitativen Zugang werden die Entwicklungsbedingungen der unterschiedlichen Schulsysteme untersucht, um auf dieser Grundlage die für die jeweilige Schulform notwendigen Kompetenzen von Lehrkräften für die inklusive Berufsorientierung abzuleiten. Ziel ist, daraus Bedarfe für eine Qualifizierungsmaßnahme abzuleiten.

Im zweiten, hypothesenprüfenden Projektabschnitt werden die aufgestellten Hypothesen einer quantitativen empirischen Überprüfung unterzogen, um die Generalisierbarkeit der erzielten Ergebnisse zu prüfen. Die Ergebnisse münden in einem empirisch fundierten Qualifikationstableau für pädagogische Fachkräfte innerhalb eines inklusiven Schulsystems. Perspektivisch sollen diese Erkenntnisse dazu genutzt werden können, sowohl konkrete systemische Veränderungen der beteiligten Institutionen als auch curriculare Anpassungen im Lehrerbildungssystem oder in der Lehreraus- und -fortbildung vorzunehmen.

ProjektleitungProf. Dr. Thomas Bienengräber, Prof. Dr. Thomas Retzmann, Universität Duisburg-Essen, Dr. Silvia Greiten, Bergische Universität Wuppertal

ProjektmitarbeiterInnenM. A. Leonie Bogaczyk(Campus Essen), M. A. Marie Schröder (Campus Duisburg), M. Sc. Lütfiye Turhan (Campus Duisburg), M. A. Georg Geber (Bergische Universität Wuppertal)

Projektförderung:  Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Richtlinie zur Förderung der Forschung zu „Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte für inklusive Bildung“ (Förderkennzeichen: 01NV1723A, 01NV1723B)

Projektziel:  Entwicklung eines Qualifikationstableaus für pädagogische Fachkräfte zur beruflichen Orientierung von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in inklusiven Schulen

Projektzeitraum:  Januar 2018 – Dezember 2020

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Projekt-Homepage.